Neue Ideen für die Seniorenbetreuung

Neue Ideen für die Betreuungsarbeit

Schwerhörigkeit fördert Demenz

Mehrere wissenschaftliche Studien belegen den Zusammenhang zwischen einer unbehandelten Schwerhörigkeit und einem höheren Risiko, an Demenz zu erkranken. Autralische Wissenschaftler untersuchten dazu 38.000 Senioren. Das Ergebnis ist eindeutig: Wer seine Hörprobleme nicht durch ein Hörgerät ausgleicht, hat ein um 49% höheres Risiko, eine Demenz zu entwickeln! Eine weitere Studie hat aufgezeigt, dass schon eine geringfügige Schwerhörigkeit das Demenz-Risiko eindeutig steigert. Die Forscher vermuten: Dem schwerhörigen Menschen gehen – ohne dass er es bemerkt – viele alltägliche akustische Reize verloren. Dadurch erhält das Gehirn weniger „Input“ und baut unbemerkt ab.

Angehörige und Betreuungspersonen sollten also unbedingt darauf achten, dass ältere Menschen einen HNO-Arzt aufsuchen, sobald die ersten Hörprobleme auftauchen. Die Betroffenen selbst bemerken ihre Schwerhörigkeit oft lange nicht oder sie verdrängen das Problem und bagatellisieren es. Oft wird der HNO-Arzt erst konsultiert, wenn schon massive Hörverluste bestehen.

Auch Rauchen, Fehlernährung und zu wenig Bewegung stellen Demenzrisiken dar. Leider sind diese Risiken häufig schwer veränderbar. Der gravierende Risikofaktor Schwerhörigkeit ist jedoch mit einem Hörgerät ganz einfach zu beheben. Bei alten Menschen besteht teils noch das Vorurteil, ein Hörgerät sei sehr teuer. Inwischen gibt es einige Hörgeräte auf dem Markt, die bis auf die gesetzliche Zuzahlung kostenlos sind. Moderne Hörgeräte sind auch nicht mehr so klobig wie früher und es gibt sie in etlichen verschiedenen Farbtönen. Achten Sie bei der Auswahl des Hörgeräts besonders darauf, dass es für Senioren einfach zu bedienen ist.

Wie Sie als Betreuungsperson mit einem Hörgerät richtig umgehen, finden Sie hier:

Richtiger Umgang mit Hörgeräten


Mehr Informationen über Schwerhörigkeit als Risikofaktor finden Sie auf der Demenz-Info-Plattform des Freistaats Bayern: www.digidem-bayern.de  

Quellen:

  1. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29704910/

  2. https://digidem-bayern.de/hoer-und-sehbeeintraechtigungen-steigern-das-demenzrisiko/?utm_source=mailpoet&utm_medium=email&utm_campaign=digidem-bayern-science-watch-newsletter-12_12

  3. https://www.hear-it.org/de/mehrere-studien-beweisen-beziehung-zwischen-hoerverlust-und-demenz