Lieder zum Frühling
Alte Menschen haben in ihrer Kindheit viel gesungen, denn moderne Medien gab es noch nicht. Auch in der Schule stand das Singen und das Auswendiglernen von Liedern hoch im Kurs. Volkslieder prägten sich dadurch sehr ins Gedächtnis ein. Selbst stärker demente Menschen stimmen noch mit ein, wenn ein altbekanntes Lied gesungen wird. Probieren Sie es einmal mit den alten Menschen zusammen aus!
Ein Vogel wollte Hochzeit machen
1. Ein Vogel wollte Hochzeit machen
in dem grünen Walde
Fiderallalla, fiderallalla, fiderallalla!
2. Die Drossel war der Bräutigam
die Amsel war die Braute, fiderallala...
3. Der Sperber, der Sperber,
der war der Hochzeitswerber, fiderallala...
4. Der Stare, der Stare,
der flocht der Braut die Haare, fiderallala...
5. Der Seidenschwanz, der Seidenschwanz,
der bracht der Braut den Hochzeitskranz, fiderallala...
6. Die Lerche, die Lerche,
die führt die Braut zur Kerche (Kirche), fiderallala...
7. Der Auerhahn, der Auerhahn,
derselbig war der Kapellan, fiderallala...
8. Die Gänse und die Anten
das war´n die Musikanten, fiderallala...
mündlich überliefert
Es tönen die Lieder
der Frühling kehrt wieder.
Es spielet der Hirte
auf seiner Schalmei:
La - la la la la la la la la -
La - la la la la la la la la .
T + M: Volksweise
Veronika der Lenz ist da
Veronika, der Lenz ist da,
die Mädchen singen Tralala,
die ganze Welt ist wie verhext,
Veronika, der Spargel wächst,
ach Du Veronika, die Welt ist grün,
drum laß uns in die Wälder ziehn.
Sogar der Großpapa, sagt zu der Großmama:
Veronika, der Lenz ist da.
Mädchen lacht, Jüngling spricht,
Fräulein wolln sie oder nicht,
draußen ist Frühling,
der Poet Otto Licht
hält es jetzt für seine Pflicht,
er schreibt dieses Gedicht:
Veronika, ...
Sie sollen frohlocken,
der Lenz ist da, Veronika
die ganze Welt ist wie verhext,
Veronika, der Spargel wächst,
o Veronika
Veronika, die Welt ist grün,
drum laß uns in die Wälder ziehn.
Sogar der liebe, gute, alte Großpapa,
sagt zu der lieben, guten, alten Großmama:
Veronika, der Lenz ist da.
(Comedian Harmonists)
Tulpen aus Amsterdam
Wenn der Frühling kommt, dann pflück' ich Dir Tulpen aus Amsterdam.
Wenn ich wiederkomm', dann bring' ich Dir Tulpen aus Amsterdam:
tausend rote, tausend gelbe, alle wünschen Dir dasselbe.
Was mein Mund nicht sagen kann, sagen Tulpen aus Amsterdam.
Antje, ich hab' Dich so gerne, sagte zum Meisje der Jan.
Morgen muß ich in die Ferne, Antje, was machen wir dann?
Und an der uralten Mühle küssten sich zärtlich die zwei:
Ich hab' Dich so lieb, und Du hast mich so lieb,
ach Antje, ich bleibe Dir treu!
Wenn der Frühling kommt, dann schick' ich Dir .....
Wenn ich ein Vöglein wär
und auch zwei Flügel hätt‘
flög ich zu dir
weil´s aber nicht kann sein
bin ich im Traum bei dir
und red mit dir;
wenn ich erwachen tu
da nicht mein Herz erwacht
und an dich denkt
dass du mir tausendmal
dass du mir tausendmal
dein Herz geschenkt.
Alle Vögel sind schon da
Alle Vögel sind schon da,
alle Vögel, alle.
Welch ein Singen, Musiziern,
Pfeifen, Zwitschern, Tiriliern!
Frühling will nun einmarschiern,
kommt mit Sang und Schalle.
Wie sie alle lustig sind,
flink und froh sich regen!
Amsel, Drossel, Fink und Star
und die ganze Vogelschar
wünschen dir ein frohes Jahr,
lauter Heil und Segen.
Was sie uns verkünden nun,
nehmen wir zu Herzen:
Wir auch wollen lustig sein,
lustig wie die Vögelein,
hier und dort, feldaus, feldein,
singen, springen, scherzen.
Kinderlied, Hoffmann von Fallersleben, 1835